btb2021

Bautagebuch 2021


Das Baugeschehen am Neuen Schloss ist 2021 sehr komplex und anspruchvoll. Schwerpunkt ist die aufwendige Schwammsanierung - des größten Bauvorhabens seit vielen Jahrzehnten. Der sich über mehrere Etagen erstreckende Befall mit dem Echten Hausschwamm muss bei maximaler Schonung der historischen Bausubstanz wirkungsvoll bekämpft werden. Außerdem sind noch Restarbeiten des 3. Bauabschnitts der nachhaltigen Sicherung der Dachlanschaft  zu erledigen. Zugleich nehmen wir den 4. Abschnitt der Dachsanierung in Angriff, der wichtige Dachflächen des Herzogin-Agnes-Flügels (Ostflügel) umfasst.

17. Dezember 2021: An ihrem letzten Arbeitstag im Jahr haben die Mitarbeiter der Firma SANOW das Gerüst am Ostflügel so weit zurück gebaut, dass die Besucher während der Feiertage die sanierten Dachflächen und die vielgestaltige Dachzier in Augenschein nehmen können. Sichtbar nun auch der neue Obelisk, für den beim Tag des offenen Denkmals Spenden gesammelt wurden.


14. Dezember 2021: Der SALON VOGEL Vogel wird bereits intensiv genutzt, heute zur Abrechnung der Bauleistungen durch Bauingenieur Sebastian Thorn und Dachdeckermeister Hendrik Pfeiffer (Bild rechts unten). Seit mehreren Monaten ist der Förderverein mit der Umgestaltung dieses Raums im Ostflügel des Schlosses zu einem  Multifunktionsraum beschäftigt (siehe 1. November 2020). Der Raum, ursprünglich wohl ein Schlafraum der Herzogin Agnes, wurde nach 1920 durch die damalige Schlossbesitzer-Familie von Carl Ludwig Vogel als Salon eingerichtet.

14. Dezember 2021: Nach mehreren Schneetagen, an denen die Arbeit ruhte... stehen heute am Dach des Ostflügels Aufräum- und Restarbeiten auf dem Programm. Die Dachklempner verlöten die Füße der Firstgiitter, Steinmetzmeister Brock setzt die neu gefertigten Zierkugeln. Bauingenieur Sebastian Thorn kontrolliert die fertig gestellten Arbeiten: alle Leistungen sind mängelfrei erbracht worden.


13. Dezember 2021: Im Treppenhaus des Ostflügels haben die Restauratoren von Gold'n Art (Eisenberg) mit der Arbeit begonnen. Die jahrelang eindringende Feuchtigkeit hat auch  hier hässliche Spuren hinterlassen. Bevor im  kommenden Jahr das große Schlossmodell von Werner Bickel aufgestellt wird, sollen der Fußboden des "Treppenauges" und die Wände im Erdgeschossbereich fachgerecht instandgesetzt werden. Letzteres geschieht mit Unterstützung des Saale-Holzland- Kreises.

01. Dezember 2021:  Die Schieferarbeiten am Dach des Ostflügels stehen kurz vor dem Abschluss. Trotz teilweise sehr ungemütlicher Wit-terungsverhaltnisse haben die Greizer Schieferdecker nun auch die westliche Dachfläche des Ostflügelsmit mit einer dauerhaften und schönen Eindeckung versehen. Die Schornsteine sind saniert, und die in der Kunstrschmiedewerstatt Gerhardt restaurierten Dachziergitter sind wieder an Ort und Stelle.

22. November 2021:  Montage eines Obelisken am östlichen Treppengiebel. Angefertigt wurde er durch die Steinmetzfirma Schweiger in Orlamünde als Ersatz für ein zerstörtes Bauteil.

19. November 2021:  Kranunterstützung für Blitzschutzmontage und  Steinmetzarbeiten: Nach der Monatge der restaurierten Dachziergitter bringen die Mitarbeiter der Fa. Pfeiffer die notwendigen Blitzschutzeinrichtungen an. Der Kran hilft auch Steinmetzmeister Brock,  schwere Bauteile an Ort und Stelle zu bekommen.

16. November 2021: Die zahlreichen "englischen"Schornsteine .... geben der Dachlandschaft des Neuen Schlosses ihr besonderes Gepräge. Allein auf der Westseite des Ostflügels befinden sich vier Schornsteingruppen mit 9 Schloten, deren Sanierung viel Arbeit bereitet. Sie beginnt mit der Anfertigung neuer Schornsteinverwahrungen aus Zinkblech. Teilweise sind für die Arbeiten Sondergerüste notwendig (mittleres Bild). Die Hauptarbeit iwird von Steinmetzmeister Brock und Mitarbeiter geleistet:  das Neuverfugen der Verklinkerung sowie die Instandsetzung und Neubefestigung der Tonröhren.

9. November 2021: Die neuen Fallrohre am Ostflügel sind in Arbeit: Neben zahlreichen Schäden der Dachhaut war der desolate Zustand der Dachentwässerung ein Hauptgrund für die jahrelange Durchfeuchtung des Schlossgebäudes und den Schwammbefall. Insbesondere die Fallrohre waren in einem katastrophalen Zustand (Bilder rechts) und "versorgten" die jeweiligen Wandbereiche mit Regenwasser. Die  Blechklempner der Fa. Pfeiffer haben einen Weg gefunden, neue Fallrohre zu montieren, dabei  aber die historischen Wasserfangkästen nach sorgfältiger Sanierung zu erhalten.


1. November 2021: Aus dem stark verwahrlosten Raum 229 im Ostflügel ... soll ein Multifunktionsraum für die Arbeit des Fördervereins werden. Seit mehreren Wochen arbeiten der Verein und seine Helfer daran. Es müssen Wände verputzt, die Stuckdecke saniert und der Fußboden aufgearbeitet werden.

24. Oktober 2021: Die Rekultivierungsflächen "Historischer Reitplatz" und "Gärtnereiwiese" ein Jahr später: Im Herbst/Winter 2020 waren  im Rahmen einer sog. Ausgleichsmassnahme der Böttcher AG Jena mehrere Flächen des Hummelshainer Schlossparks von Altlasten befreit und rekultiviert worden. Ein Jahr später bietet sich ein stark gewandeltes erfreuliches Bild. Rechts oben die neu entstandene Gärtnereiweise, links oben der wieder erstandene historische Reitplatz des Parks. Die unteren Bilder stammen vom Herbst 2020.

22. Oktober 2021: Trotz stümischen Wetters ... sind die Zimmerleute der Fa. Pfeiffer in dieser Woche gut voran gekommen. Nach dem Abriss der alten Dachhaut und Schalung  wurden die neue Schalung und Unterspannbahnen aufgebracht.



    23. September 2021: Dacharbeiten an der südlichen Dachfläche des Ostflügels. Nach der Fertigstellung der nördlichen und östlichen Flächen einschließlich Gauben und Zwerchhaus arbeiten Spengler und Schieferdecker nun an der Südseite. Mit einem Imbiss für alle derzeit am Schloss tätigen Handwerker dankt der Förderverein am 19.9.21 den Mitarbeitern der Fa. Bennert für ihre Arbeit in den letzten Monaten.

    16. September 2021: Die EHS - Sanierung durch die Firma Bennert Bauwerkssicherung GmbH ist im wesentlichen abgeschlossen: In den geplanten Bereichen des Kellers, des Erdgeschosses und des ersten und zweiten Obergeschosses wurden unter Leitung des Holzschutz-Sachverständigen Schmidt-Schuchardt (Weimar)  alle notwendigen Maßnahmen durchgeführt. Die angrenzenden Bereiche mit neu entdecktem Schwammbefall wurden notgesichert, sodass bei künftigen Arbeiten daran angeschlossen werden kann. Die freigelegten und behandelten Bauteile müssen nun einem langfristigen Monitoring unterzogen werden.

    14. September 2021: Die beiden von der Fa. Gerhardt in Knau angefertigten Gaubenspitzen sind inzwischen montiert. Steinmetzmeister Schweiger jun. und sen. untersuchen den aufwändig gestalteten Sockel des noch vorhandenen nördlichen Obelisk, um Ersatz für den fehlenden südlichen anzufertigen.

    12. September 2021: Kaffee trinken - Schloss retten... Unter diesem Motto warb unser Verein beim diesjährigen "Tag des offenen Denkmals" um Spenden für spezielle Bauteile zur Ergänzung der derzeitigen Dachsanierung des Ostflügels, wie etwa der Gaubenspitzen und des fehlenden Obelisken am östlichen Treppenreppengiebel. Rund 1000 Gäste besuchten das Schloss und spendeten für die Teilnahme an den Fassadenführungen sowie  für Kaffee und die  speziell für diesen Anlass gebackenen "Hummelshainer Hirsche" .

     

    07. September 2021Die Schieferarbeiten am Ostflügel beginnen bei ausgezeichnetem Wetter: Bis vor wenigen Wochen befand sich auf diesen Dachabschnitt noch der desolate Schiefer der Erbauungszeit, und an vielen Stellen drang Niederschlag ins Gebäude ein. Jetzt sorgen die Fachleute der Greizer DAFA GmbH, die ihr Können schon an Denkmalobjekten wie dem Erfurter Dom oder am Frankfurter Römer unter Beweis gestellt haben, für eine dauerhafte Dacheindeckung.


    08. August  2021 - Arbeiten zur Wiederherstellung  der statischen Stabilität: Parallel zu den Maßnahmen zur Bekämpfung des Hausschwamms werden in zahlreichen Räumen umfangreiche Arbeiten zur Wiederherstellung der statischen Stabilität ausgeführt. An der Holzbalkendecke Spiegelsaal/Ministerzimmer sind die meisten beiden vom Hausschwamm betroffen. Das Bild links zeigt den geöffneten Fußboden an der Ostwand, das mittlere Bild den Durchblick zum darunterliegenden Spiegelsaal. Die zerstörten Balken werden zurückgeschnitten; die Sanierung erfolgt mit Stahl-U-Trägern im Auflager und Füllhölzern für den späteren Fußbodenaufbau. Das rechte Bild zeigt die Südwestecke des Ministerzimmers.


    28. Juli  2021 - Obelisk und Gaubenspitzen für den Ostflügel: Zur nachhaltigen Instandsetzung der Dachlandschaft des Ostflügels gehört auch der Ersatz einiger zerstörter bzw. verloren gegangener Zierteile. An die Kunstschmiede Gerhardt in Knau wurde das im Besitz des Fördervereins befindliche Muster der Gaubenspitzen übergeben, zwei solcher Spitzen müssen neu angefertigt werden. Nach dem Vorbild des noch vorhandenen nördlichen Obelisken wird Steinmetzmeister Schweiger (Orlamünde) Ersatz für den zerstörten südlichen Obelisken schaffen. Die Finanzierung soll durch Spendenmittel  erfolgen. 

    19. Juli  2021 - Sanierungsmaßnahmen und neue Befunde: Die vertikale Ausdehnung des Schwammbefalls ersteckt sich bis in den Raum 421 im 2. OG. Im geöffneten Hohlraum in der Südwestecke (Bilder rechts) erfolgen die chemische Schwammbekämpfung und die Instandsetzung der Dachkonstruktion. Der Deckenbalken wird mit U-Trägern und Füllholz vom Mauerwerk entkoppelt (Bilder rechts) . Im Zuge der laufenden Untersuchung wurde gerade  im östlich angrenzenden Durchgang (Raum 423) weiterer Schwammbefall freigelegt. (Bilder links und links unten)

    19. Juli  2021 - Neue Traufbleche, Dachrinnen und mehr: Die Spengler der Fa. Pfeiffer, die schon beim  2. Bauabschnitt am Westflügel hervorragende Arbeit geleistet haben, führen jetzt alle notwendigen Arbeiten am Ostflügel aus. Neben der Montage neuer Traufen und Dachrinnen gehören die Sanierung der verzierten historischen Wasserfangkästen und die aufwändigen Verblechungen der Gauben dazu.

    14. Juli  2021 - Schadenssituation südlicher Dachabschnitt des Ostflügels: Heute wird die Südseite des Ostflügels/Herzogin-Agnes-Flügel eingerüstet, und die enormen Schäden an Dachhaut und Dachentwässerung können aus allernächster Nähe begutachtet werden. In diesem Bereich sind noch Reste de zweifarbigen Originaleindeckung von 1882 zu sehen. Insbesondere der "grüne" Phycodenschiefer ist stark korrodiert.

    8. Juli  2021 - Infrarotbeheizung Spiegelsaal:   Abschnittsweise wird die befallenen Ostwand des Spiegelsaals beheizt. Die Rückseite ist bereits für die Injektage vorbereitet. Polier Jordann, Architekt Dr. Seelig und Holzschutzsachverständiger Schmidt-Schuchardt beraten über die nächsten Arbeitsschritte. 

    24. Juni  2021 - Weitere Befunde zum Schwammbefall: Der Fußboden in der Südostecke des Arbeitszmmers der Herzogin (Raum 115) muss aufgenommen werden, um die darunter befindliche Decke zu behandeln. Nach Wandöffnung im Raum über dem Ministerzimmer (Raum 421) wird Befall  festgesellt und die Sanierung vorbereitet. Hier sind u.a. Stiele, Fußpfette und Giebelsparren betroffen.

    17. Juni  2021 - Blecharbeiten bei sengender Hitze:  Mitarbeiter der Firma Augustin sind heute mit lange überfälligen Restarbeiten des 3. Bauabschnitts beschäftigt. Das Dachflächenfenster am Turm erhält seine Blecheinfassung, und auch der First des Zwerchhauses wird verblecht. 

    10. Juni  2021 - Unterspannbahn auf den Dächern des Ostflügels: Die Zimmerleute der Fa. Pfeiffer haben  alle Schäden an der Nord- und Ostseite des Dachstuhls beseitigt und die neue Schalung montiert.  Nun wird auf der östlichen und nördlichen Dachfläche sowie den Gauben die Unterspannbahn aufgebracht - und damit endlich der Schutz vor eindrigendem Niederschlag hergestellt. Die geschädigten Deckenbalken in diesem Bereich können derzeit nur durch ein Stützgerüst provisorisch gesichert werden. 

    10. Juni  2021 - Druckinjektion mit Schwammsperrmittel: Nach der Beheizung des Mauerwerks werden verschiedene Formen der chemischen 

     Schwammbekämpfung angewandt. Derzeit werden in den betroffenen Kellerräumen in die zuvor angelegten Bohrlöcher sogenannte Packer eingeschlagen. Über diese wird mittels Druckinjektion ein Schwammsperrmittel ins Mauerwerk verpresst. Ebenso wird das Mauerwerk im Erd- und Obergeschoß behandelt werden.

    3. Juni  2021 - Neue Befunde zum Echten Hausschwamm: Während Holzschutzgutachter Schmidt-Schuchardt bei den durch langjährigen Wassereintrag zerstörten Deckenbalken des Ostflügels "nur" Naßfäulepilze (Braun- und Weißfäule) diagnostiziert, werden im Zuge der Arbeiten immer neue vom Hasusschwamm befallene Bereiche entdeckt, so auch in den über dem Festsaal gelegenen Räumen 307 und 309.

    28. Mai 2021 - Schwieriger Einbau eines Stahlträgers im Raum 115: Durch die Sanierung der vom Hausschwamm stark geschädigten Deckenbalken des darunterliegenden Raumes (siehe 17. Mai) hat sich die statische Situation von Raum 115 verändert. Da der Boden die Last der ursprünglich hier befindlichen Stützen nicht mehr aufnehmen kann, muss ein Stahlträger unterhalb der Raumdecke eingezogen werden. Mit einem Schwerlastkran werden die zwei Teile des Trägers zunächst durch die Balkontür in den verhältnismäßig engen Raum "eingefädelt" und dann durch die Handwerker in einem manuellen Kraftakt an Ort und Stelle gebracht und montiert- eine großartige Leistung des Kranführers und der Mitarbeiter der Firma Bennert.

    28. Mai 2021 - Infrarotbeheizung zur Schwammbekämpfung: Als eine von mehreren Maßnahmen werden die betroffenen Wände, Böden und Decken der Räume im Keller- Erd und Obergeschoss mit Infrarotstrahlern beheizt. Im Inneren des Mauerwerks werden Temperaturen von 60 °C erreicht, bei denen das Myzel des Pilzes abstirbt. Die Temperaturentwicklung wird mit Sensoren im Mauerwerk gemessen. Die Beheizung erfolgt abschnittsweise und nimmt mehrere Wochen in Anspruch. In den feuchten Kellerräumen werden zugleich Trocknungsgeräte eingesetzt.

    17. Mai 2021 - Sanierung der Deckenkonstruktion im Raum 115: Die Deckenbalken des Arbeitszimmers der Herzogin sind durch langjährigen Feuchtigkeitseintrag und Schwammbefall stark geschädigt; seit längerem fängt eine Stützkonstruktion die Last der Decke ab (Bild rechts nten).  Wie können die tragenden Balken saniert werden, ohne die daran befestigte - mit Malereien verzierte - Decke zu zerstören? Die notwendigen Arbeiten erfolgen durch die Handwerker der Fa. Bennert "von oben", im darüberliegdnen Raum 222/23, der ehemaligen Garderobe. Derzeit werden die von Hausschwamm befallenen Balken bis zu 3 Meter (1,50 Meter ins gesunde Holz) zurückgeschnitten.  Nach der chemischen Behandlung der Schalung  werden die gesunden Restbalken geschlitzt und die neuen Balkenabschnitte mittels sogenannter Schlitzbleche angefügt. Anschließend wird die Decke an den sanierten Tragbalken wieder befestigt. Für diese Maßnahme wurde eine  umfangreiche statische Berechnung erstellt.

    10. Mai 2021 - Heute wurde das neue Haupttor montiert:  Das alte Tor sowie die Torpfosten waren stark beschädtigt und eine Gefahrenquelle für die Besucher. Da eine Reparatur des in den 50er Jahren vermutlich in der Schlosserei des Jugendwerkhofs gefertigte Tor aufgrund der schlechten Materialqualität nicht sinnvoll war, wurde es durch die Fa. Curth (Kahla) identisch nachgebaut. Ermöglicht haben diese Maßnahme des Fördervereinbs drei private Spender und Spenderinnen.

    6. Mai 2021 - Öffnung und Kontrolle der Traufbereiche des Ostflügels: Die Dachsanierung des Ostflügels beginnt mit dem Abbau der Dachrinnen und Simsverblechungen und dem Öffnen der Dachtraufen. Architekt Sebastian Thorn und der Vorarbeiter der den 4. Bauabschnitt ausführenden Fa. Pfeiffer aus Berlstedt kontrollieren der Zustand der Sparren und Sparrenfüße. Insbesondere einige Kehlsparren (Bild unten links) sind extrem geschädigt. Auch die Verblechungen sind dringend sanierungsbedürftig. Am Ostflügel ist noch die ursprünglich zweifarbige Eindeckung aus Thüringer Schiefer zu erkennen, wobei der "grüne" Phycodenschiefer besonders starke Korrossionsschäden aufweist.

    23.-30. April  2021 - Gerüstbau am Ostflügel: In der 17. KW stellte die Firma Gerüstbau Sanow aus Laasdorf ein Gerüst am Ostflügel, von dem aus alle notwendigen Dachdecker- und Steinmetzarbeiten des 4. Bauabschnitts der Dachsanierung erledigt werden können.

    25. April  2021 - Freilegen und "Abnehmen" von Malereien im Arbeitszimmer der Herzogin: Dieser Raum ist an Voute und Decke mit dekorativen mythologischen Malereien ausgestattet, die um 1884 von dem namhaften Berliner Maler Johannes Ernst Schaller (1841-1887) geschaffen wurden. Diese werden vor den – sehr invasiven - Schwamm-Sanierungsmaßnahmen von der Restauratorin Myra Lürs in einem längeren Arbeitsprozeß freigelegt, dokumentiert und auf Trägerpapier 1:1 abgenommen, um die entsprechenden Raumbereiche später rekonstruieren zu können.

    23. April  2021 - "Fensterputz"  in schwindelerregender Höhe: Das prächtige Farbglasfenster über dem Ost-Treppenhaus des Hummelshainer Schlosses wurde durch Vereinsmitglieder und Glasrestaurator Günther Möller heute vom "Schmutz der Jahrhunderte" befreit. Zuvor war im Zuge der Dachsanierung das darüber befindliche Dachflächenfenster erneuert worden.


    20. April  2021 - Fortsetzung der vorbereitenden Maßnahmen zur Schwammsanierung: Der Boden des Spiegelsaals ist bis zur Kappendecke freigelegt (Bild links). In den anderen betroffenen Räumen des Kellers, des Erd- und Obergeschosses wurden der Putz entfernt und die Wände abgeflammt. Nun erfolgen die Bohrungen zur Vorbereitung der Bohrlochinjektage.

    17. April  2021 - Am Haupttor des Schlossparks: Steinmetzmeister Schweiger aus Orlamünde und sein Mitarbeiter sichern die absturzgefährdeten Deckplatten der vier Torsäulen.

    16. April  2021 - Dacharbeiten werden fortgesetzt. Endlich sind die vor Monaten begonnen Blecharbeiten am Dach des Zwischenbaus und dem großen Dachflächenfenster fertiggestellt. Allmählich gehen auch die im März begonnenen Schieferarbeiten am Zwerchhaus weiter.

    14. April  2021 - Die Sanierung des großen Parkeingangstores beginnt. Aus Sicherheitsgründen wuden zunächst  die "aus den Angeln gehenden" Torflügel abgebaut. Das Tor wurde um 1960 in der Schlosserei des Jugendwerkhofes angefertigt. Aufgrund starker Korrosionsschäden und Verbiegungen ist es nicht mehr funktionstüchtig. Auch die vier Sandsteinsäulen, die aus der Erbauungszeit des Schlosses um 1880 stammen, weisen erhebliche Schäden auf. Ausgangs des Winters, vermutlich durch Frostschäden, sind mehrere Teile der Abdeckplatten heruntergebrochen. Da eine Reparatur des Tores aufgrund der schlechten Materialqualität nicht sinnvoll  ist, wird es durch die Schlosserei Curth in Kahla identisch nachgebaut. Die Säulen werden durch den Fachbetrieb Steinmetz Schweiger Orlamünde fachgerecht instandgesetzt. Diese Maßnahme des Fördervereins wird durch das Engagement mehrerer privater Spenderinnen und Spender ermöglicht. Herzlichen Dank!

    9. April  2021 - Das Restauratorenteam vermisst, fotografiert und katalogisiert derzeit alle Teile der ausgebauten Verkleidung des Spiegelsaals. Im Arbeitszmmer werden der Putz entfernt und die Fugen ausgekratzt. Das geübte Auge der Fachleute sieht in den Fugen die Stärke und den Verlauf des Pilzmyzels.

    8. April  2021 - Sichtung der Schwammschäden unter dem Parkett des Spiegelsaals. Die Unterkonstruktion aus Nadelholz weist insbeondere im Bereich der Ostwand und der Terrassentüren starke Schäden auf und muss komplett ausgebaut werden. Die Parkettstäbe aus Eichenholz sind eingelagert und können nach entsprechender Behandlung wieder verwendet werden.

    1. April 2021 - Wie kann man die total zerstörten Deckenbalken des herzoglichen Arbeitszimmers austauschen, ohne die daran befestige Decke zu zerstören? Denn an Decke und Vouten befinden sich wertvolle Malereien. Über einen gangbaren Weg zur Problemlösung haben sich bei der heutigen Bauberatung Holzschutzsach-

    verständiger Schmidt-Schuchardt, Vorarbeiter Jordan und unsere Architekten Dr. Seelig und Thorn verständigt.

    Eine unerfreuliche Entdeckung während der heutigen Baustellenbegehung: Auch in einem über dem westlichen Teil des Festsaals befindlichen Raum wurde Hausschwammbefall festgestellt!!



    31. März 2021 - Der Parkettausbau wird vorbereitet: Die unter dem Parkett befindiche Unterkonstruktion und Decke sind ebenfalls vom Hausschwamm befallen und müssen saniert werden.  Um anschließend den Wiedereinbau des historischen Bodens zu ermöglichen, nummeriert Frau Lürs (Restauratorin) die einzelnen Stäbe. Als "Lageplan" wird das von Technikern des Bauhausuniversität Weimar angefertigte Orthofoto des Bodens (siehe 10. März) verwendet, das diesen hochauflösend im Maßstab 1:1 darstellt.

    30. März 2021 - Vorbereitende Arbeiten im Obergeschoss: In den letzten Tagen haben die Mitarbeiter der Fa. Bennert im Spiegelsaal nach den Holzverkleidungen auch den Putz entfernt. Ebenso im benachbarten Arbeitszimmer. Dazu gehört das Auskratzen sämtlicher Fugen und das Abflammen der Wände. Da das Pilzmyzel beim Abflammen ein knisterndes Geräusch von sich gibt, wird dadurch auch die genaue Ausdehnung des Befalls ermittelt.

    23. März 2021 - Heute werden im Sanierungsbereich des Keller-, Erd- und Obergeschosses Etagen Kernbohrungen  vorgenommen. Sie sollen Aufschluss über den jeweiligen Aufbau des Mauerwerks geben, um die Schwammbekämpfung zielgerichtet und wirkungsvoll durchführen zu können.

    19. März 2021 - Das ganze Ausmaß der Schäden .... zeigt sich nach Demontage der Wandverkleidungen der Ostwand des Spiegelsaals und der großen Flügeltür an der Fensterfront. Die Rückseiten der Holzvertäfelungen sind so stark vom Hausschwamm befallen, dass einige kaum zu retten sein dürften.

    18. März 2021 - Arbeiten unter und über dem Parkett des Spiegelsaals: Während die darunter liegenden Kellerdecken und -wände nun für die Schwammbekämpfung vorbereitet sind, wird eine Etage höher der kritische Bereich des Saals mit einer Staubschutzwand eingehaust, um die Verbreitung der Pilzsporen während der Sanierungsarbeiten zu verhindern.

    11. März 2021 - Vorbereitende Maßnahmen zur Schwammsanierung im Kellergeschoss: Die Handwerker der Firma Bennert entfernen derzeit den Putz in den vom Hausschwamm befallenen Räumen des Kellers und kratzen die Fugen aus. (Dabei wird die solide Arbeit der Maurer der Leipziger Firma Bernhard Leuthier sichtbar, die 1880 - vor nunmehr 141 Jahren - den Rohbau des Schlosses errichteten.) Zuvor wurden Staubschutztüren eingebaut, um eine Verbreitung des Pilzmaterials durch die Bauarbeiten zu verhindern. Zugleich wird untersucht und dokumentiert, wie weit das Pilzmyzel in den Fugen vorgedrungen ist. Bei den Bauberatungen mit Architekt Dr. Seelig, Vorarbeiter Jordan, Holzschutzsachverständigen Schmidt-Schuchardt und Restaurator Seiler (Bild unten rechts) sowie dem Förderverein werden die jeweils nächsten Arbeitsschritte beraten.

    10. März 2021 - 3D-Rekonstrution des Spiegelsaales und des Arbeitszimmers der Herzogin. Kronleuchter, Gardinen und Heizungsverkleidungen sind verschwunden, der Spiegel wurde abgeklebt, der Raum wird farbgetreu ausgeleuchtet. Techniker der Bauhaus-Universität Weimar/INFRALYTICA GmbH "befahren" mit einer 61 MP - Spezialkamera Wände, Decke und Fußboden. Aus den Bilddaten werden anschließend eine 3D-Rekonstruktion sowie  Bildpläne/Orthofotos der Räume erstellt, die nach erfolgter Schwammsanierung der Wiederherstellung der Räume dienen werden.

    4. März 2021 - Mit der Bestandsaufnahme durch das Restauratorenteam geht es los: Vor den eigentlichen Schwammsanierungsmassnahmen müssen insbesondere alle Bauteile genau dokumentiert und gesichert werden. Das ist Aufgabe der Restauratoren der Firma Gold'n Art aus Eisenberg, Herr Seiler und Frau Lürs. Im stark geschädigten Arbeitszimmer der Herzogin (Bildmitte) ist die Deckenbemalung von besonderem Wert, die unter mehreren Farbschichten verborgen liegt. 

    3. März 2021 - Notreparatur am unteren Parktor: Beide wichtigen Parktore sind in einem jämmerlichen Zustand. Das untere Parktor, das als Zugang zum rekultivierten Reitplatz und als zweiter Parkzugang wichtig ist, war komplett defekt und nicht mehr zu öffnen. Heute wurde es durch die Schlosser der Werkstatt für Schmiedekunst aus Knau in einem mehrstündigen Einsatz funktionstüchtig gemacht. Der Förderverein dankt der Firma Gerhardt herzlich für die Unterstützung! Allerdings stellte sich bei der Arbeit heraus, dass der untere Torpfosten (Bild recht) stark aus dem Lot geraten ist und von Grund auf instandgesetzt werden muss.

    1. März 2021: 65-jährige Silbertanne am Ostflügel muss weichen -  um Baufreiheit für die Dachsanierung des Ostflügels - insbesondere den Gerüstbau - zu schaffen. Nach Einholung der notwendigen Genehmigungen übernahm unser Vereinsmitglied Matthias Seime das fachgerechte Abtragen des an einem äußerst ungünstigen Standort befindlichen Baums. Als Ersatz wird unser Verein im Parkgelände zwei hochstämmige Ahorne pflanzen.

    2.rz 2021 - Die Schieferdeckung für den 3. Bauabschnitt beginnt: Nach vielen Wochen Eis und Schnee haben sich die Dachdecker der Fa. Augustin wieder ans Werk gemacht. Nun ist auch ausreichend Schiefer-Material vorhanden, an dem es lange Zeit gemangelt hatte. An der großflächigen Ostseite des Zwerchhauses geht die Arbeit gut voran - eine Vielzahl anderer Arbeiten des 3. Bauabschnitts wartet dringend auf Erledigung.

    26. Februar 2021 - Bauanlaufberatung "Vorbereitende Maßnahmen zur Sanierung des Echten Hausschwamms" im Neuen Jagdschloss Hummelshain mit dem fachlichen Berater Holger Schmidt-Schuchardt, der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie dem Landesamt für Denkmalpflege, den Architekten, Restauratoren, der bauausführenden Firma Bennert sowie dem Förderverein. Der nun endlich beginnenden Schwammsanierung sind 

    m e h r j ä h r i g e  Planungen, Antragstellungen und Vorgespräche durch Architekten und den Förderverein vorausgegangen.